Die häufigste Form der Schuppenflechte ist Psoriasis vulgaris. Bei dieser Form der Psoriasis kommt es zu einem schnellen und ungebremsten Wachstum der Hautzellen in der Oberhaut. Diese Zellvermehrung ist gutartig. Die Zellen der Epidermis (Oberhaut) bewegen sich dabei rund siebenmal schneller an die Hautoberfläche als bei Menschen ohne Psoriasis.
Durch die rasante Zellvermehrung kommt es zu weiß-silbrigen, glänzenden Schuppen. Diese sind trocken, mehr oder weniger klebrig und zeigen sich auf eindeutig begrenzten Hautarealen, die stark durchblutet sind. Die Schuppen können mit dem Fingernagel meist abgehoben werden. Die Begrenzungen der Bereiche weisen oft einen rötlichen Saum auf. Dieser kann umgeben sein von einem schmalen, blassen Hautareal. Darüber hinaus sind diese Flecken in der Regel gerötet und entzündet.
Häufig treten diese Symptome bei Menschen mit Psoriasis auf den Streckseiten der Arme und Beine auf, also z. B. am Ellenbogen oder Schienbein. Aber auch die Kopfhaut, das Gesäß, der Rücken und die Brust sind oft betroffen; seltener die Augenbrauen, der Bauchnabel, die Achselhöhlen, der Bauchnabel, der Bereich des Anus oder der Genitalbereich. Viele Menschen leiden besonders darunter, wenn sich die Symptome in sichtbaren Arealen wie im Gesicht, am Haaransatz oder an den Händen entwickeln. Die betroffenen Hautareale jucken in vielen Fällen.
Bei einer Form der Psoriasis, der sogenannten Nagelpsoriasis, können auch die Fingernägel und Zehennägel betroffen sein. Wenn sich an ihnen kleine, rundliche Vertiefungen bilden, nennt man dies Tüpfelnägel. Diese sind leicht zu übersehen. Etwas sichtbarer sind die sogenannten Ölflecken. Dabei handelt es sich um gelblich-bräunliche Verfärbungen, die von vielen Betroffenen als kosmetisch sehr unschön empfunden werden.
Die verschiedenen Areale der Haut, die von Psoriasis betroffen sind, heißen Herde. Diese können am Körper verteilt sein oder auch zu größeren Flächen zusammenwachsen. Diese Fläche ähnelt dann in ihrem Aussehen einer Landkarte (Psoriasis geographica).
Sind die Herde eher punktuell angelegt und am ganzen Rumpf verteilt, ähneln sie in ihrer Größe und ihren Maßen Streichholzköpfen. Dann spricht man von Psoriasis punctata.
Bei der Psoriasis pustulosa kommt es zu eiternden, aber keimfreien Pusteln bzw. Bläschen. Diese entstehen in erster Linie an den Innenflächen der Hände und auf den Fußsohlen. Dadurch können das Gehen und auch Tätigkeiten mit den Händen sehr schmerzhaft sein.
Bilden sich durch die Hautkrankheit gelbliche Krusten, sprechen Mediziner von Psoriasis exsudativa. Diese Krusten gehen ebenfalls auf starke Entzündungen zurück.
Manchmal ist der ganze Körper von Psoriasis betroffen. In solchen Fällen ist die gesamte Haut entzündet und gerötet. Viele der Patienten klagen gleichzeitig über Fieber, Müdigkeit und ein allgemeines Sich-krank-Fühlen. Eine solch schwere Form von Psoriasis haben knapp fünf Prozent der Menschen mit Psoriasis. Rund 20 Prozent der Betroffenen haben gleichzeitig eine Psoriasis-Arthritis. Dann treten schmerzhafte Symptome im Bereich der Gelenke und Sehnenansätze auf.
Fedor Singer