Psoriasis wird auch Schuppenflechte genannt und ist eine Krankheit der Haut, die meist durch Rötungen und Schuppenbildung in Erscheinung tritt. Sie kann aber auch die inneren Organe oder Gelenke betreffen.
Psoriasis tritt vor allem bei Menschen auf, die eine entsprechende genetische (erbliche) Veranlagung dafür haben. Aber nicht alle Personen, die entsprechend erblich vorbelastet sind, erkranken an Psoriasis. Neben den genetischen Faktoren kommen meist verschiedene Auslöser oder Ursachen hinzu, die die Entstehung von Psoriasis begünstigen können. Psoriasis ist nicht ansteckend. Dies ist wichtig, weil die Krankheit sichtbare Veränderungen der Haut mit sich bringen kann. Manche Menschen reagieren ängstlich, weil sie glauben, sie könnten sich anstecken. Dies ist aber nicht der Fall.
Die Bezeichnung Psoriasis ist griechisch und leitet sich von dem Wort „psora“ her. Das bedeutet so viel wie Juckreiz. Damit gibt die Bezeichnung schon einen wichtigen Hinweis auf ein häufiges Symptom der Krankheit. Schuppenflechte ist der deutsche Begriff für Psoriasis und wird oft eher umgangssprachlich gebraucht. Auch dieser Name ist sprechend, denn er weist darauf hin, dass bei Psoriasis oft silbrig-weiße, glänzende Schuppen auf der Haut entstehen.
Da die Veränderungen auf der Haut häufig auch im Alltag sichtbar sind, schämen sich viele Betroffene für ihre Erkrankung. Auch werden sie mitunter stigmatisiert oder diskriminiert. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Menschen sich weigern, mit der betroffenen Haut in Berührung zu kommen. Die manchmal vorgebrachte Unterstellung, die Hautveränderungen seien auf mangelhafte Hygiene zurückzuführen, ist falsch. Viele der Betroffenen erleiden zusätzlich zu ihrer Psoriasis auch an Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen.
Psoriasis kommt bei rund 2,5 bis 3,5 Prozent aller Menschen im nördlichen Europa vor. Andere Erhebungen beziehen sich auf Mitteleuropäer. Unter ihnen haben etwa zwei Prozent aller Menschen Psoriasis. In rund 30 Prozent aller Fälle sind die Gelenke von der Krankheit ebenfalls betroffen. In Deutschland leiden rund zwei bis drei Millionen Menschen an Psoriasis.
Psoriasis kommt bei den meisten Betroffenen in Schüben vor, die auftreten, wieder abklingen und sich später wiederholen können. In den unterschiedlichen Phasen können mal nur leichte oder gar keine Symptome auf der Haut auftreten, dann wieder stärkere. Die Krankheit lässt sich mit verschiedenen Therapieformen behandeln. Vollständig heilbar ist Psoriasis aber bisher nicht.
Die Folgen für Patienten mit Psoriasis können sehr unterschiedlich ausfallen. Einige Betroffene empfinden die Symptome eher nur als lästig oder störend. Bei anderen geht die Erkrankung unter Umständen mit einem erheblichen Verlust von Lebensqualität einher. Selbst wenn die Rötungen, Schuppung etc. an Körperstellen liegen, die im Alltag nicht zu sehen sind, weil sie z. B. von Textilien verdeckt werden, werden sie möglicherweise bei einem Besuch im Schwimmbad oder im Zusammenhang mit der Sexualität sichtbar. Dies löst bei vielen Patienten Schamgefühle aus.
Außerdem nimmt die Therapie der Haut, die man bei Psoriasis immer wieder durchführen muss, viel Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit in Anspruch.
Fedor Singer